Oft werden Fragen gestellt, was man denn gerade beim Lackschutz und bei der Lackpflege eines Neuwagens beachten muss.
Natürlich gibts zu diesem Thema viele Meinungen, gerade von den Autohäusern wird da viel an Halbwahrheiten oder sogar vollkommen falschen Aussagen getroffen.
Zuerst ein mal die Antwort auf die Frage, womit man den Lack anständig schützt?! Nun es eigentlich egal wo mit, so lange es frühzeitig und ausreichend ist. Man hat wie bei anderen Lacken auch die Auswahl zwischen einer Versiegelung und einem Wachs. Dabei spielt es bei einem Neuwagen keine Rolle für was von beiden ihr euch entscheidet. Es gibt keine Wundermittel, gerade für neuen Lack, auch wenn es einem der ein oder andere Hersteller mit seinen Produkten so suggeriert. Oft steht auf den Baumarktprodukten: "Für neuwertigen Lack" was sich dann nicht auf einen besonderen Schutz bezieht, sondern eher auf die Schärfe der Schleifmittel, welche sich in diesem Lackschutz befinden". Haltet euch bei eurer Wahl, des Lackschutzes an die üblichen Verdächtigen, welche Ihr im Lackkonservierungsboard findet. Die meisten Profi Produkte, die ihr hier findet, enthalten keine Schleifmittel, da die Lackreinigung in einem separaten Schritt erfolgt, und zwar wird dieser Schritt eben so lange ausgeführt bis es passt, und somit an den Lackschutz keine zusätzlichen Ansprüche an einen Lackabtrag gestellt werden. Also Quasie fast alles was ihr dort findet ist für neuen Lack einsetzbar.
Gute Überleitung! Denn gerade das Wort "Lackabtrag" ist bei den meisten das Unwort schlecht hin, vor allem wenn gerade ein Neuwagen gekauft wurde. Natürlich brauchen wir bei einem Neuwagen in der Regel nicht wirklich darüber reden, dass Lack abgetragen werden müsste, aber das Maximum an Glanz will trotzdem jeder. Nun dafür muss euer Lack so glatt wie möglich sein. So eine Glättung des Lackes dauert schon 5-10 Stunden je nach Fahrzeug und je nach dem was man für einen Anspruch an das Ergebnis hat. Fakt ist aber, das ein Fahrzeughersteller nicht wirklich das Polster beim Preis hat um eine Fachkraft 5-10 stunden zu beschäftigen das der Wagen so hochglanzpoliert die Montagehalle verlässt wies es möglich wäre. Herrauspoliert werden in der Regel nur Staubeinschlüsse, Lacknasen oder Luftbläschen, und das bei den meisten Herstellern so günstig wie möglich. Der Rest ist "Neulack" Glanz, wo eigentlich noch einiges geht. Wollt ihr also alles was an Glanz möglich ist, löst euch von dem Gedanken, dass Polieren nichts mehr raus holt. Natürlich auf einem Finish Level, welches viel Zeit fordert, aber gerade bei einem Neuwagen auch irgendwie Spaß macht. Die Größe des Scheilfkorns entscheidet halt über Sieg und Niederlage. Eine gute Hochglanzpolitur oder ein guter Hochglanz Precleaner/Lackreiniger hat einfach Vorteile, dass er den Lack noch mal merklich glättet und somit das Maximum an Glanz herraus holt. Wählt dazu ein weiches Pad, vielleicht sogar ein Finishpad und einen Precleaner mit leichten Schleifanteilen. Der Glanz wird auf alle Fälle mit euch sein.
Gleichzeitig erzeugt ihr natürlich nicht nur das letzte Quäntchen an Glanz, nein Ihr beseitigt auch die letzten Überführungsspuren und oft sogar die ersten Verwitterungsspuren und zu guter Letzt die letzten Wachsreste.
Denkt ihr wirklich, dass ein Trucker mit viel Zeitdruck, viel Kaffee intus und vielleicht noch mieser Laune beim Abladen eures Schätzchens besonders sorgsam ist? Wenn der auf Etage 2 des Sattelschleppers sich vorbei quetschen muss, um die letzten Transportsicherrungen zu lösen.
Euer neues Fahrzeug steht in vielen Fällen schon ewig lange auf riesigen Parkplätzen unter freiem Himmel und wird dann bei der Auslieferung schnell gewaschen, in der Regel in einer Bürstenwaschanlage.
Viele Hersteller müssen auch, gerade wegen der langen und aufwendigen Überführungen mit Schutzwachsen arbeiten, damit der Lack nicht anfängt auszubleichen bevor das Fahrzeug überhaupt Deutschland erreicht. Und der wiederrum lässt nichts anderes Neues haften.
Alles in allem sieht ein Fahrzeug im Showroom dann im Neonlicht immer klasse aus, gerade wenns der Lehrling noch ein mal frisch gewaschen hat und die hauseigene Politur zum Einsatz kam.
Scheut euch also nicht davor, einen guten milden "Pre Cleaner" vor eurem eigentlichen Lackschutz einzusetzen.
Ein neuer Lack ist auch weicher als ein alter, was außer Frage steht, jedoch nicht in solch einem Maße, dass man als normal sterblicher Unterschiede zu einem 2 Jahre alten anhand eines Fingerwischtests feststellen könnte. Gebt euch nicht der Vorstellung hin, dass der Wagen 5 Tage vor der Auslieferung frisch lackiert wurden sei. Hersteller arbeiten zwar "just in Time" aber der Lack vernetzt innerhalb von ein bis zwei Wochen so stark, dass sich danach kaum noch fühlbare Unterschiede ergeben. Und wie gesagt wird ein Fahrzeug heute so wie so nicht mehr zum Schluss lackiert. Alle Einzelteile werden montiert und haben oft schon wochenlang Lagerzeiten hinter sich, bevor sie an euer Fahrzeug kommen. Dazu steht der geliebte neue Schatz dann noch gut und gerne mal 2-Y Wochen auf dem Parkplatz bis er aufgeladen wird.
Zu guter Letzt möchte ich mit dem Vorurteil aufräumen, dass eine Spüli Wäsche ausreicht oder ratsam ist, als Vorbereitung für den Neuwagenlackschutz. Spüli meine Lieben Herren ist gedacht, um Essensreste von Geschirr zu lösen. Natürlich macht das optisch gut sauber, aber mal erlich, wer isst vorher von seinem Lack! Es entfernt längst nicht alle Ablagerrungen, die man sich im Straßenverkehr so einfängt, da diese nun mal fast alle nicht auf tierischen/pflanzlichen Fetten basieren, die nun mal Spüli gut löst, es sei denn man hat gerade Meister Lampe überfahren oder den Wagen vom Butter Verkäufer gerammt. Zudem trocknet Spüli eure Gummidichtungen aus, was zumindest ich gerade bei einem Neuwagen nicht möchte. Ein gutes Autoshampoo reinigt genau so gut, duftet um welten besser, und wenn man später einen guten Pre Cleaner für die neue Versiegelung nutzt, benötigt man auch keinen Reiniger, der alte Versiegelungs oder Wachsschichten "killt".